Zögern Sie nicht mit Ihrem Notruf – oft geht es um Sekunden!
Viele Autofahrer haben es schon am eigenen Leib gespürt – weil sie im Stau standen: Auf der Bundesautobahn 7 sind die Bauarbeiten im vollen Gange. Bis 2018 erfolgt zwischen Hamburg und dem Bordesholmer Dreieck der Ausbau von vier auf sechs Spuren.
Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei stehen dabei vor besonderen Herausforderungen, denn im Bereich der eingeengten Fahrstreifen ist es den Verkehrsteilnehmern aus Platzgründen kaum möglich, eine Rettungsgasse zu bilden. Deshalb wurden durch die Kreisfeuerwehrverbände, Freiwilligen Feuerwehren, Berufsfeuerwehren, Rettungsdienste und Leitstellen, die für Abschnitte der Autobahn zuständig sind, frühzeitig Arbeitsgruppen gebildet und ein alternatives Einsatzkonzept erarbeitet. Beteiligt ist auch die Feuerwehr Quickborn, die im Bereich zwischen den Anschlussstellen Hamburg-Schnelsen/Nord und Henstedt-Ulzburg auf der Autobahn Hilfe leistet.
Eine gravierende Änderung des Konzeptes ist, dass bei größeren Schadenslagen (z.B. Unfälle mit vermutlich eingeklemmten Personen oder Fahrzeugbrände) nunmehr aus beiden Fahrtrichtungen die Einsatzkräfte alarmiert werden. Sollte also hinter der Unfallstelle ein Rückstau entstanden sein und eine Rettungsgasse kann nicht gebildet werden, können zumindest die aus der anderen Richtung anrückenden Fahrzeuge zum Einsatzort gelangen – wenn auch von der Gegenfahrbahn aus. Dabei fahren die Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst künftig nicht einzeln, sondern gemeinsam von der zugewiesenen Anschlussstelle aus auf die Autobahn. So soll vermieden werden, dass die zuerst ankommenden Fahrzeuge einen neuen Stau verursachen und nachrückende Kräfte den Einsatzort nicht mehr erreichen können. Zudem werden die alarmierten Kräfte stets alle von einer Leitstelle geführt, auf einem gemeinsamen Funkkanal für Feuerwehr und Rettungsdienst.
Die Kräfte sammeln sich bei einem Einsatz auf der Autobahn an den jeweiligen Anschlussstellen. Nach der Erkundung der Stausituation auf der Autobahn wird dann entschieden von welcher Anschlusstelle die Kräfte anfahren. Bis zum Eintreffen der Kräfte am Einsatzort, bleiben die nicht aufgefahrenden Kräfte in ihrem Bereitstellungsraum um ggf. als "Geisterfahrer" auf der gesperrten Gegenfahrbahn zur Einsatzstelle zu gelangen. Die Koordination übernimmt die zuständige Leitstelle in Absprache mit den Führungskräften vor Ort.
Eine weitere Änderung wurde bereits seit einiger Zeit Umgesetzt und hat sich schon mehrfach bewährt. Bei einem Einsatz des Rettungsdienste auf der BAB wird auch die Feuerwehr zur Absicherung mitalarmiert. Bewährt hat sich das nicht nur weil die Kräfte des Rettungsdienstes dadurch besser abgesichert sind und sich mehr auf ihre Arbeit konzentrieren können, sondern auch da es schon zu Technischen Hilfeleistungen seitens der Feuerwehr bei diesen Einsätzen gekommen ist.
Die Feuerwehrleute wurden auch in den Umgang mit den sogenannten Gleitschutzwänden eingewiesen. Diese trennen in den eingeengten Bereichen die entgegengesetzten Fahrspuren voneinander und müssen bei einem Unfall eventuell von den Einsatzkräften entfernt werden.
Übersicht über das neue Einsatzkonzept