Zögern Sie nicht mit Ihrem Notruf – oft geht es um Sekunden!
„Das Jahr 2019 war für die Feuerwehr Quickborn arbeitsreich und doch ruhig zugleich. Erstmalig seit langem sind die Einsatzzahlen wieder rückläufig, was sich im Wesentlichen damit erklären lässt, dass es in 2019 keine größeren Unwetter gegeben hat. Natürlich aber gibt diese Statistik keinerlei Anlass zum Ausruhen, sondern kann eher als glücklicher Umstand für ausgerechnet das Jahr gesehen werden, wo wir mit dem Zeltlager der Jugendfeuerwehren des Kreises Pinneberg im wahrsten Sinne des Wortes sowieso alle Hände voll zu tun hatten.“ So begann Wehrführer Wido Schön seinen Jahresbericht bei der Jahreshauptversammlung der Quickborner Feuerwehr am Freitag, dem 07. Februar 2020.
Bei der Versammlung waren neben den aktiven Feuerwehrkameradinnen und -kameraden auch zahlreiche Mitglieder der Ehrenabteilung dabei. Wido Schön konnte zudem als Gäste Bürgervorsteher Henning Meyn, Bürgermeister Thomas Köppl, Volker Voß und Tina Pauli vom Ordnungsamt der Stadt, Thilo Böhm von der Polizei Quickborn sowie Dirk Lollies aus dem Vorstand des Kreisfeuerwehrverbandes Pinneberg begrüßen.
Nach dem traditionellen Grünkohlessen wurden die Punkte der Agenda abgearbeitet.
Jasmin Lübke berichtete über das Jahr 2019 aus Sicht der Jugendfeuerwehr. Das Zeltlager „Eulennest“ über Pfingsten im heimischen Quickborn, eine Ausfahrt in den Center Park und das Ausbildungswochenende waren dabei einige von vielen Highlights.
Wehrführer Wido Schön zog in seinem Jahresbericht eine Bilanz des Jahres 2019. Tatsächlich musste man auch in Quickborn erstmalig nach langer Zeit einen spürbaren Mitgliederschwund verzeichnen. Auch im Rahmen der täglichen Einsatzbeteiligung sind rückläufige Zahlen erkennbar. Da die Quickborner Wehr in diesen Statistiken bis dato auf einem sehr hohen Niveau lebt, ist dies aktuell noch nicht dramatisch oder gar kritisch, anderorts sieht es hinsichtlich dieser Situation bereits deutlich schlechter aus. Dennoch muss diese Erkenntnis aber zum Nachdenken und zum Handeln anregen.
Wegzug wegen einem Mangel an bezahlbarem Wohnraum, wachsende Anforderungen im Arbeitsleben oder auch die Konkurrenz von anderen Freizeitbeschäftigungen – die Gründe für die Entwicklung sind unterschiedlich. Sicher ist aber auch, dass potenzielle Mitglieder im Ortsteil Heide bis dato nicht aktiviert werden können, da der Weg zur Hauptwache für einen Einsatzdienst schlichtweg zu weit ist. Die in Planung befindliche zweite Wache in Heide hat den sehr wichtigen Nebeneffekt, dass dort neue Mitglieder gewonnen werden können.
Schön machte deutlich, dass der schnellstmögliche Bau und die Inbetriebnahme des Gerätehauses in Quickborn-Heide kein frommer Wunsch der Feuerwehr sei, sondern schlichtweg eine absolut notwendige Voraussetzung dafür, den Brandschutz in Quickborn-Heide sicherzustellen. Die Verwaltung der Stadt sei nunmehr gefragt, die Umsetzung zu forcieren.
Die Zahl der aktiven Wehrangehörigen lag am Jahresende bei 97 (91 Männer und 6 Frauen). Zusammen mit den 20 Ehrenmitgliedern und 27 Jungen und Mädchen in der Jugendfeuerwehr bestand die Feuerwehr Quickborn am 31.12.2019 aus 144 Mitgliedern.
Die Quickborner Wehr musste im Berichtsjahr zu 213 Einsätzen ausrücken. Dies bedeutet, wie Eingangs bereits erwähnt, einen deutlichen Rückgang gegenüber dem Vorjahr, zeigt aber gleichzeitig das anhaltend hohe Einsatzaufkommen auch in Jahren ohne größere Unwetterereignisse. Der Fünfjahresschnitt der geleisteten Einsätze liegt somit bei 288 Einsätzen pro Jahr.
In Erinnerung bleibt ein Einsatz am 22. März, als es auf der B 4 zwischen Quickborn und Bilsen zu einem wahren Horror-Verkehrsunfall kam, bei dem zwei Menschen ihr Leben verloren wobei einer der beiden in seinem Fahrzeug verbrannte. Eine dritte Person konnte gerettet werden. Der Einsatz sollte aufgrund seiner Dramatik zu einer extrem hohen Belastung der Einsatzkräfte werden. Zusammen mit den Kräften der Bilsener Wehr wurde der Einsatz im Anschluss in der Feuerwache Quickborn durch ausgebildetes Personal aufgearbeitet.
Am 24. Mai entwickelte sich ein Feuer im Rotdornweg, ausgelöst durch eine brennende Sauna im 2.OG eines Mittelreihenhauses, schnell zu einem ausgedehnten Dachstuhlbrand. Nur durch massiven Einsatz mit vielen Atemschutzträgern und Hilfe der Nachbarwehren Norderstedt-Friedrichsgabe und Hasloh konnte eine Ausbreitung auf die Nachbarhäuser verhindert werden.
Die Arbeit hinter den Kulissen und neben den öffentlichkeitswirksamen Einsätzen nimmt stetig zu. Einen Großteil dieser Zeit nimmt die Ausbildung der Kameradinnen und Kameraden in Anspruch. Im Rahmen der regelmäßigen Dienstabende, bei Sonderdiensten, in Arbeitsgruppen oder aber bei Lehrgängen auf Kreis- und Landesebene.
Wido Schön hob abschließend hervor, dass ein für die Feuerwehr Quickborn außergewöhnliches Jahr vorüber ist. Ganz sicher wird es in die Geschichte eingehen, denn das Pfingstzeltlager „Eulennest“ war ein großer Erfolg, auf den alle sehr stolz sein können. Viele Jahre haben die Kameradinnen und Kameraden auf den großen Moment hingearbeitet, und dann waren die Tage über Pfingsten so schnell wieder vorbei. Mit einer Träne im Auge wurde der Staffelstab an den nächsten Austragungsort der Feuerwehren Tangstedt und Rellingen weitergeleitet – schließlich war Quickborn gerne der Gastgeber. Aber auch mit einem Lächeln, denn nun habe man wieder mehr Zeit für die Hauptkompetenz – die ehrenamtliche Arbeit bei der Feuerwehr zur Sicherheit der Stadt.
Im Anschluss hatten die Gäste das Wort. Bürgermeister Thomas Köppl betonte, dass 2019 ein gutes Jahr für die Stadt Quickborn war. Er dankte der Wehr für den engagierten Einsatz, die Bürgerinnen und Bürger könnten gut schlafen. Der Kauf des Grundstücks für die Feuerwache in Quickborn-Heide dauert etwas länger, da natürlich auch alles passen muss und wichtig ist, dass das Gelände dann auch bebaut werden kann. Die Zusammenarbeit mit der Wehrführung und anderen Verantwortlichen der Wehr laufe gut und reibungslos. Auch beim „Eulennest“ war das Zusammenwirken hervorragend.
Dirk Lollies vom Kreisfeuerwehrverband überbrachte die Grüße des Kreisbrandmeisters Frank Homrich und des kompletten Kreisvorstandes. Er berichtete, dass der Kreis Pinneberg eine eigene Drohne angeschafft habe, die bei Großschadenslagen angefordert werden könne. In der Diskussion sei die Anschaffung von Löschdecken für E-Autos. Zudem gebe es eine neue Ausbildergruppe für die Kettensägenausbildung auf Kreisebene.
Thilo Böhm, Stationsleiter der Polizeistation Quickborn, dankte für die professionelle und kameradschaftliche Zusammenarbeit mit der Feuerwehr. Es gebe bei der Polizei Quickborn viele neue Gesichter, die man noch nicht so gut kenne. Deshalb sei in diesem Jahr eine gemeinsame Veranstaltung von Polizei und Feuerwehr geplant.
Auf Grund von Änderungen im Brandschutzgesetz musste die Satzung der Feuerwehr neu gefasst werden. Diese wurde einstimmig angenommen. Zustimmung fand auch eine Satzungsänderung für den Förderverein, die ebenfalls einstimmig bestätigt wurde.
Wehrführer Wido Schön bedankte sich dann bei Dieter Müller für seine langjährige aktive Arbeit in der Feuerwehr Quickborn. Wegen Erreichens der Altersgrenze wechselt dieser in die Ehrenabteilung. Das Gleiche gilt für Hans-Walter Semmelhaak, Hans-Werner Stehr und Rudi Wulf, die bereits anlässlich der Weihnachtsfeier im Dezember in die Ehrenabteilung verabschiedet wurden.
Die Kameraden Emin Abay, Steven Krause und Sven Lüdtke hatten im Jahre 2019 eine 100%ige Dienstbeteiligung. Als Dank erhalten Sie jeder ein Taschenmesser.
Jörgen Westphalen wurde für 10 Jahre Mitgliedschaft in der Feuerwehr geehrt und Christoph Behrendt für 20 Jahre.
Für ihre 25-jährige aktive Mitarbeit erhielten Daniel Nagel und Sven Semmelhaak das Brandschutzehrenzeichen am Bande in Silber.
In Gold für 40 Jahre aktive Tätigkeit in der Feuerwehr erhielt Horst Mahnke diese Ehrung.
Der Kamerad Heinz Kiesow wurde für unglaubliche 70 Jahre in der Feuerwehr geehrt. Er ist eigentlich sogar schon 76 Jahre dabei. Erst jetzt wurde ein Dokument gefunden, laut dem er bereits 1944 ein Mitglied der Feuerwehr Quickborn war.
Weitere Ehrungen für langjährige Mitgliedschaften erfolgten bereits bei der Weihnachtsfeier im Dezember – hier die Übersicht:
70 Jahre: Heinz Kiesow
50 Jahre: Horst Brucker
40 Jahre und damit verbunden die Verleihung des Brandschutzehrenzeichens am Bande
in Gold: Horst Mahnke, Wido Schön
25 Jahre und damit verbunden die Verleihung des Brandschutzehrenzeichens am Bande
in Silber: Eric Asmuth, Daniel Nagel, Oliver Pietrasz, Günther Schulz, Sven Semmelhaak, Hinnerk Stoffers
20 Jahre: Christoph Brandtner
10 Jahre: Luca Geerken, Rene Henkel, Fabian Kuhn, Daniel Prien, Marcel Scheel, Marcel Schulz, Jörgen Westphalen
Vincent Lehrbaß und Janine Thies, die aus der Jugendfeuerwehr übernommen werden, sowie Steve Kohlscheen nach seinem Anwärterjahr wurden von Wehrführer Wido Schön per Handschlag verpflichtet und zudem zum Feuerwehrmann bzw. zur Feuerwehrfrau befördert.
Niklas Giebeler, Steven Krause und Marcel Schulz wurden zum Oberfeuerwehrmann befördert sowie der Sicherheitsbeauftragte Florian Kuhn zum Hauptfeuerwehrmann mit 3 Sternen.
Emin Abay, Christoph Behrendt, Torben Fehrs, Sebastian Göhring und Björn Stoffers wurden zum Löschmeister befördert.
Zum Brandmeister wurden Björn Fehrs und Daniel Hafemann befördert.
Das Amt des Kassenführers war neu zu besetzen. Bernd Bödecker kandidierte nach 12 Jahren hervorragender Arbeit nicht mehr für diese Position. Zu seinem Nachfolger wurde Jens Klinkforth gewählt.
Luca Geerken, Marcel Scheel und Stefan Johannsen wurden von ihren jeweiligen Gruppen im Vorwege zu stellvertretenden Gruppenführern gewählt und nunmehr von der Wehr bestätigt.
Für ihre geleistete Vorstandsarbeit erhielten schließlich Bernd Bödecker und der bisherige Gruppenführer Sebastian Holst jeweils einen Präsentkorb.
Im Anschluss an das offizielle Ende der Jahreshauptversammlung blieb noch Zeit zum gemütlichen Zusammensein und für zahlreiche Gespräche.