Zögern Sie nicht mit Ihrem Notruf – oft geht es um Sekunden!
Quickborn | Sie sind rund um die Uhr in Alarmbereitschaft: 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr. Sie retten Menschen und setzen ihr Leben ein. Ehrenamtlich, versteht sich. Die Rede ist von der Freiwilligen Feuerwehr Quickborn. Jetzt zogen Wehrführer Christof Fehrs und Pressesprecher Wido Schön Bilanz. Ihr Fazit für 2014: „Es gab wieder viel zu tun.“ 184 Einsätze verzeichnet die Bilanz – 325 waren es im Jahr zuvor: Ausschlaggebend dafür waren die beiden Stürme „Xaver“ und „Christian“. Grundsätzlich ließe sich in den vergangenen zehn Jahren jedoch eine Einsatzsteigerung erkennen, so die beiden Feuerwehrmänner.
In Erinnerung bleiben die Aufsehen erregenden, spektakulären Einsätze: Ein Kellerbrand in einem Doppelhausbungalow in der Jahnstraße am 24. Mai hält die Quickborner Feuerwehr in Atem. Im verwinkelten Keller entdeckt der Angriffstrupp eine Acetylen- und eine Sauerstoffflasche – Explosions- und Lebensgefahr. Doch die Feuerwehrleute bringen die Flaschen nach draußen und versenken sie zur Kühlung im Gartenteich.
Nicht minder brenzlig ist dieser Einsatz: Am 27. Juli ist ein vermisstes knapp dreijähriges Kind Anlass einer groß angelegten Suchaktion. Stundenlang suchen die Blauröcke nach dem Jungen. Dann die gute Nachricht: Der Jungen wurde unversehrt von einem Hund der Suchhundestaffel in einem Maisfeld aufgespürt – er hatte sich beim Spielen verlaufen.
Der nächste spektakuläre Einsatz ereignet sich am 1. November Am Stadion. Bei Fällarbeiten auf dem Gelände eines Einfamilienhauses stürzt ein Baum auf einen freistehenden Flüssiggastank mit 1800 Litern. Dadurch wird der Behälter beschädigt und Gas strömt aus. Außer der Wehr wird der ABC-Dienst alarmiert. „Bereits vor dem Grundstück war eine erhöhte Gaskonzentration messbar. Die A7 musste gesperrt werden. Gas ist wie Wasser und legt sich auch in die Senken. Ein Funke reicht aus, um das Gas zu entzünden“, sagten Fehrs und Schön. Entsprechend wurde eine doppelte Wasserversorgung vom Freizeitsee aufgebaut, um das Gas zurückzudrängen.
Brennendes Wochenendhaus
Auch das Feuer eines Wochenendhauses am Holmmoorweg am 27. November gehört zu den spektakulären Einsätzen 2014. Wegen der Einsturzgefahr ist eine Brandbekämpfung nicht mehr möglich. Später muss ein Bagger das Mauerwerk einreißen.
Über die Grenzen Quickborns hinweg ist die Wehr ebenfalls im Einsatz: So werden die Kameraden zu einem Großfeuer nach Itzehoe gerufen, um die örtliche Wehr zu unterstützen. Dort kommt es in einer Halle nach einer chemischen Reaktion zu einem Großfeuer.
Zum dritten Mal nahmen die Kameraden an der Aktion Helmtausch teil: Zehn Helgoländer Atemschutzträger werden in Quickborn geschult. Im Gegenzug reisten zehn Blauröcke auf die Insel, die zum Kreis Pinneberg gehört, um dort den Brandschutz sicherzustellen.
Vor verschlossenen Türen
Hinzu kommen kleine Einsätze, um Türen zu öffnen, oder zu gucken, was hinter dem Alarm eines Brandmelders steckt. „Das ist unser täglich Brot. Die meisten Einsätze sind in 45 bis 60 Minuten abgewickelt“, sagte Fehrs. Darüber hinaus absolvieren die aktiven Feuerwehrmitglieder jeden zweiten Mittwoch und an diversen Samstagen Ausbildungstage sowie Lehrgänge auf Kreis und Landesebene. „Auf der Feuerwache ist jeden Tag etwas los: Es ist fast wie ein zweiter Beruf“, so Fehrs. „Dementsprechend müssen auch Schulungen stattfinden“, ergänzte Schön.
Besonders pfiffig erwies sich die Feuerwehr während der Sanierung der L76 im Sommer. Da die Straße nach Quickborn-Heide über Wochen nicht befahrbar war, mussten Umwege in Kauf genommen werden. Um das zu kompensieren, wurde ein kleines Fahrzeug bei der Quickborner Polizei stationiert, das die Kameraden, die in der Heide wohnen, nutzten. „So konnten wir bei mehreren Einsätzen mit einer kleinen Mannschaft schnell vor Ort sein", sagte Schön.
Quelle (Text und Foto): Quickborner Tageblatt, René Erdbrügger , erschienen am 06.01.2015